Dienstag, 28. Februar 2023

Arbeitnehmende in Start-ups mit Firmenbeteiligungen sollen von der Arbeitszeiterfassung befreit sein

Es gibt einen seit Jahren stetig wachsender Handlungsbedarf beim unzeitgemässen Arbeitsgesetz. Der gesetzliche Rahmen entspricht vielerorts nicht mehr nicht mehr der gelebten – und gebilligten – Realität. Die Grünliberalen fordern daher mehr Rechtssicherheit für Arbeitgebende und dass Arbeitnehmende selbstbestimmter und damit auch flexibler arbeiten können. Letzteres entspricht auch einer Forderung des Politlabors der Grünliberalen

Besonders akut ist die Situation unter anderem bei Start-ups und neu gegründeten Unternehmen. Sie bewegen sich in einem anspruchsvollen und dynamischen Umfeld. Die Grünliberalen begrüssen darum die parlamentarische Initiative Dobler und unterstützen den Mehrheitsantrag, welche der Problematik in diesem Bereich Rechnung trägt und die Rahmenbedingungen punktuell stärkt. Die vorgeschlagene Beschränkung auf Unternehmen in ihren ersten fünf Betriebsjahren schützt dabei vor Missbrauch durch etablierte Unternehmen. Den Minderheitsantrag Marti lehnen die Grünliberalen ab, da er von einer Arbeitswelt ausgeht, welche nicht der Realität in den jungen Unternehmen entspricht. Die neu gegründeten Unternehmen brauchen eine grössere Flexibilität in ihrem Rechtsrahmen, um sich gegen nationale und internationale Konkurrenz und langfristig auf dem Markt behaupten zu können. Die klassische Arbeitszeiterfassung deckt dabei nicht die Bedürfnisse von Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden ab. Häufig beteiligen und identifizieren sich Mitarbeitende stark mit den jungen Unternehmen. Das heutige Arbeitsgesetz schränkt dabei insbesondere Mitarbeitende ohne Kaderfunktion stark ein. Leider fokussiert der Minderheitsantrag Aeschi auf den Dienstleistungssektor und lässt ein substanzieller Teil der Arbeitnehmenden aussen vor, bspw. Start-ups aus dem Med- und Cleantech-Bereich, weshalb dieser auch abzulehnen ist. 

Abschliessend lehnen die Grünliberalen auch den Minderheitsantrag Feller ab. Es ist unabdingbar, dass die Gesundheit der Arbeitnehmenden weiterhin gewahrt bleibt. Gestützt auf arbeitsmedizinische Erkenntnisse müssen angemessene Massnahmen auch für die jungen Unternehmen aufrechterhalten werden. Die Grünliberalen sind überzeugt, dass sich eine grössere Flexibilität positiv auf die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Arbeitnehmenden auswirken. Wenn aber das berufliche Engagement in eine gesundheitsschädigende Selbstausbeutung umschlägt, muss rasch und wirksam eingriffen werden.